Nach der Hysterie ist vor der Hysterie

David Dürr – eigentümlich frei Oktober 2020


Weil es eine so grosse, starke und einzige Macht braucht …

Die professionellen Corona-Hysterie-Bewirtschafter aus Politik, Wissenschaft und Medien sind besorgt: Es gibt Anzeichen dafür, dass der Corona-Spuk in absehbarer Zeit vorbei sein könnte. Zwar nicht schon morgen; aber wenn nun doch noch ein Impfstoff auf den Markt kommt, könnte vielleicht schon im nächsten Jahr Normalität einkehren. Und was die Corona-Hysterie-Bewirtschafter fürchten wie der Teufel das Weihwasser, ist Normalität; was sie lieben, ist Hysterie.

Also geben sie Gegensteuer: Dass Impfstoffe nicht zu schnell auf den Markt kommen, besorgt das bürokratische Zulassungsverfahren. Was sich bei dieser angeblich so gefährlichen Gelegenheit doch eigentlich aufdrängen würde, nämlich endlich das gesamte Gesundheitswesen der freien Marktwirtschaft zu überlassen und damit Innovation zu beflügeln und Kosten zu senken, wird geflissentlich verdrängt. – Beruhigende Meldungen werden unterdrückt oder ins Gegenteil verfälscht; etwa dass die Sterbequote des laufenden Jahres in der langfristigen Bandbreite liegt; oder dass die Fallzahlen, wenn man sie in Relation zu den Messzahlen setzt, nicht etwa zu-, sondern im Gegenteil abnehmen. – Ja, selbst die Gewöhnung an Schutzmassnahmen, gleichsam die Normalität des Corona-Regimes, gilt es zu vermeiden, weshalb die einzuhaltenden Abstände, die maskenpflichtigen Situationen, die Anzahl zugelassener Anlassteilnehmer, ständig geändert werden, auf dass der allgemeine Stresspegel ja nicht unter das Pflicht-Soll an Hysterie sinke.

Denn Hysterie ist es! Mit Hysterie steht und fällt das ganze Regime. Nicht das Corona-Bekämpfungs-Regime, sondern das politische Monopol-Regime. Zur Bekämpfung der Krankheit wäre Hysterie nicht nötig, vielleicht gar eher hinderlich. Zur Aufrechterhaltung eines Regimes jedoch, das derart eigenmächtig so komplexe Problemstellungen wie eine Pandemie mit einem anmassenden Wahrheits-, Entscheidungs-, Beurteilungs- und vor allem auch Durchsetzungsmonopol angeht, braucht es ein spezielles Mittel. Da braucht es so etwas wie ein soziales Nervengift, das ganze Populationen in Trance versetzt, normale Denkvorgänge ausschaltet, nur noch reflexartiges Zombie-Verhalten zulässt – Hysterie eben.

Solange es dieses Nervengift noch nicht in Sprayform gibt (mir kommt da die Applikationsform von «Soma» in Huxleys Brave New World in den Sinn), wird Hysterie auf andere Weise hergestellt, wie eben durch Schauergeschichten über eine Krankheit namens Corona. Dramatisch vorgetragen, mit Vorteil international orchestriert, tut das rasche Wirkung. Die ganz natürliche Vorsicht gegenüber Krankheit wird angetrieben zu schriller Angst, hochgefahren zu breiter Panik und schliesslich voll entfaltet zum hysterischen Geschrei nach einer grossen starken und einzigen Macht, die es brauche, um das zu bekämpfen, wofür es eine so grosse starke und einzige Macht einzig deshalb braucht, weil hysterisch nach einer so grossen starken und einzigen Macht gerufen wird, um das zu bekämpfen, wofür …

Aber was, wenn sich der Hysterie-Treiber Corona irgendeinmal doch noch ausleiert? Dann werden eben andere Hysterie-Treiber hervorgeholt, etwa derjenige mit dem Klimawandel. Der hat in vor-Corona-Zeiten schon gute Hysterie- beziehungsweise Machtmonopol-Dienste geleistet, konnte sich während Corona etwas ausruhen und lässt sich nun kräftig reaktivieren. Fridays for Future meldet sich bereits zurück, ihre momentane Behinderung durch lästige Schutzmasken wird schon bald der Vergangenheit angehören.


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